Während ich diese Zeilen schreibe, liegen einige turbulente Tage hinter mir. Es fing mit meinem ersten Langstrecken Flug von neun Stunden an und einer sehr kurzen Nacht in Washington DC mit den anderen Teilnehmenden meines Jahrgangs.
Am nächsten Tag ging es für mich um 10 Uhr wieder zum Flughafen zurück und mein erster Flug ganz alleine wartete auf mich. Ich bin nach Pittsburgh geflogen. Die Flugdauer betrug nur 40 Minuten, das Ganze war also sehr entspannt. Als ich so alleine am Flughafen in DC saß und eine der vielen amerikanischen Flaggen betrachtete, wurde mir das erste Mal richtig klar: Ich bin in den USA! Der Gedanke erfüllte mich mit so viel Freude und tatsächlich überhaupt keiner Angst. Ich war bereit mein Abenteuer „alleine“ im fremden Land zu beginnen.
Am Flughafen in Pittsburgh kam mein Koffer tatsächlich als einer der ersten aus der Gepäckausgabe gerollt und ich war froh, dass ich samt meiner ganzen Habseligkeiten wohl behalten angekommen war. Draußen empfing mich erstmal ein sehr sommerliches Wetter und meine sehr herzliche College Koordinatorin Mia. Sie hatte sogar ein kleines Lunchpaket mit Obst und Wasser für mich vorbereitet. Danach ging es für mich direkt weiter mit einer nächsten neuen Erfahrung. Meinem ersten Walmart-Besuch! Und ja, dort ist es unglaublich riesig. Von jedem Produkt hat man ungefähr 10 Ausfertigungen und Marken zur Auswahl. Ich war ganz schön überfordert und froh, dass Mia mir einige Artikel empfehlen konnte. Da ich im Dorm lebe, mussten hierfür einige Besorgungen getätigt werden. So kaufte ich zum Beispiel Handtücher und Bettwäsche. Zum Glück haben ehemalige Studenten auch einige Dinge im International Center meiner Universität gelassen und so wurde ich noch stolze Besitzerin eines Mini-Kühlschrankes und einiger Küchenutensilien. Mit Sack und Pack ging es danach in mein Dorm-Zimmer und ich konnte mich erst einmal einrichten. Mein Dorm-Zimmer ist etwas in die Jahre gekommen, aber auf jeden Fall sauber und mittlerweile auch gemütlich. Ich bin gespannt auf meine Mitbewohnerin, die erst in zwei Wochen ankommen wird.
Nach diesen aufregenden Tagen, waren die ersten Tage im Dorm dagegen für mich echt entspannt. Da die Kurse erst am 26.08. losgehen, sind nur wenige Studenten auf dem Campus und ich habe Zeit mich von der Anreise zu erholen und mich in Ruhe mit der Online-Plattform der Universität auseinanderzusetzen und meine Kurse zu wählen. Natürlich ist noch alles neu und es ist ungewohnt für mich den ganzen Tag Englisch zu sprechen, aber ich komme gut zurecht und die Tage vergehen wie im Flug. Ich bin in West Liberty in West Virginia platziert. Das ist ein kleiner Ort bestehend aus der Universität, zwei Kirchen, einer Schule, einem Supermarkt und ungefähr zwei Dutzend Häusern, in Mitten von Wäldern. An meinem ersten Tag habe ich das schon alles erkundet. Die nächste größere Stadt ist ca. 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Einen Fußweg oder öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier natürlich nicht. Also verbringe ich (zunächst) die meiste Zeit auf dem Campus. Alle Menschen, die ich bislang getroffen habe, waren sehr nett. Alle sind so begeistert, dass ich aus dem fernen Deutschland nach West Liberty gekommen bin.