College-Life!

Nach und nach füllt sich der Campus. Erst mit den Sportlern, dann mit den Studenten, die auf dem Campus arbeiten und am Freitag, den 23.08 zogen endlich die anderen Erstsemester ein. Der Campus ist wie ausgewechselt. War ich die ersten Tage, doch meistens die Einzige, die auf dem Rasen in der Sonne saß, sah man nun überall Studenten. Einige trugen Kisten ins Wohnheim, andere hatten sich schon mit Freunden verabredet und einige liefen noch mit ihren Eltern über den Campus. Die Luft war erfüllt von Stimmengewirr und Lachen. Auch für die Erstsemester ist der Einzug ein besonderer Tag. Für die Meisten bedeutet es, dass sie das erste Mal von Zuhause wegziehen und nicht alle kommen aus der Gegend. Für viele ist die Mitbewohnerin/ der Mitbewohner der erste Anhaltspunkt. Für die Erstsemester wurden die Zimmerkombinationen per Losverfahren ermitteln und so sieht man zum Teil Duos über den Campus laufen, die man auf den ersten Blick nicht zusammen erwartet hätte.

Am ersten Wochenende stand die erste große Veranstaltung auf dem Plan. Das Topperfest. Das sind verschiedene Angebote, um die Erstsemester unter einander bekannt zu machen und Möglichkeiten zu geben Kontakte zu knüpfen. Der Freitag begann für mich direkt mit einem „Kennenlern-Tag“ mit den anderen Internationals. Auf unserem Campus gibt es ca. 30 internationale Studenten aus allen möglichen Ländern. Einige sind nur für ein Semester da, andere für ein ganzes Jahr und einige verbringen ihr ganzes Studium in den USA. Wir sind alle so unterschiedlich und es ist total interessant zu erfahren, wie die anderen in ihren Ländern leben und was sie so den ganzen Tag machen. Uns alle verbindet, dass wir die USA erleben wollen und so nehmen wir auch fast alle Aktivitäten vom Topperfest mit. Wir haben zum Beispiel unser eigenes Unimaskottchen-Stofftier angefertigt, waren bei einer Dessert-Party im Garten des Unipräsidenten, einem Barbecue und einer Comedy-Show. Hierbei konnten wir nicht nur uns untereinander besser kennenlernen, sondern auch noch andere Studenten, denn es haben sich tatsächlich schon einige Amerikaner unserer kleinen Gruppe angeschlossen. Außerdem habe ich noch meine Mitbewohnerin kennengelernt. Sie ist ebenfalls am Freitag mit Sack und Pack eingezogen und hat unser Zimmer noch etwas gemütlicher eingerichtet. Sie hat mir sofort gezeigt, was sie alles gekauft hat und mir gesagt, dass ich alles benutzen, essen und trinken darf, wie ich möchte. Ich glaube, wir werden gut miteinander zurechtkommen.

Am Dienstag, den 27.08.2024 starteten dann meine Kurse. Da ich Part-Timer bin (das bedeutet, dass ich das ganze Jahr studiere und gleichzeitig arbeite und nicht, wie üblich das erste halbe Jahr studiere und das zweite Halbjahr arbeite) habe ich in diesem Semester nur sechs Credits zur Verfügung. Das ergibt an meiner Uni zwei Kurse. Ich habe mich zum einen für Marketing entscheiden. Das ist mein berufsbezogener Kurs. In Deutschland habe ich eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement gemacht und ein Themenfeld, was dort behandelt wird ist Marketing. Zum anderen habe ich mich für einen Kurs in Modern Dance entschieden. Das wollte ich immer schon ausprobieren und hatte geplant mich in den USA an einer Tanzschule anzumelden. Da mein kleiner Ort so etwas aber leider nicht hergibt, bin ich umso glücklicher gewesen, dass ich dies nun an der Uni machen kann. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend lange Hip-Hop in einer Tanzschule getanzt und habe vor ca. anderthalb Jahren mit Gesellschaftstanz angefangen. Das Tanzen ist eine meiner großen Leidenschaften.

Der Dienstagmorgen startete für mich also zunächst mit einer Tanzstunde. Die Professorin ist sehr nett und auch, wenn die meisten schon mehr Erfahrung haben als ich, macht der Unterricht Spaß. Bei der Bewertung wird auf den eigenen, individuellen Fortschritt geachtet und wir werden untereinander nicht verglichen. In der ersten Stunde haben wir eine Choreografie zum Aufwärmen gelernt.

Nach einer Mittagspause in der Mensa hatte ich dann meinen Marketing Kurs. Die Professorin wurde schon im Vorfeld von diversen anderen Studierenden gelobt und somit war ich gespannt, sie nun selbst erleben zu dürfen. Tatsächlich ist Marketing ihre große Leidenschaft und diese Liebe bringt sie auch deutlich zu Schau. Wir haben in der ersten Stunde besprochen, was wir unter Marketing verstehen und eine Übersicht erhalten, was wir in diesem Semester besprechen und lernen werden. Ich bin mit meiner Kurswahl ganz zufrieden und glaube, dass ich aus beiden Kursen einiges mitnehmen kann.